Wie du Ursachen erkennst und präventive Maßnahmen ergreifst, um einen Burnout zu verhindern
Du fühlst dich in letzter Zeit mehr und mehr einfach ohne Energie, dauermüde und erschöpft und fragst dich, woher du die Energie für deinen kräftezehrenden Alltag nehmen sollst?
Da kann ich dich leider nicht beruhigen und behaupten, es ist alles halb so schlimm, denn ein Burnout geht mit einem schleichenden Energieverlust einher und du solltest dringend aktiv werden und schauen, wie du deine Energiereserven auffüllst, denn tatsächlich ist es so, dass der Energiehaushalt sich einerseits wieder regeneriert, wenn du es richtig machst.
Und ich würde dir an der Stelle gerne was Positives mitteilen, aber ich sag dir besser die krasse Wahrheit. Wenn dein Energiehaushalt in Unordnung geraten ist und dein Energiespeicher sich zu weit entleert hat, gibt es keine Garantie, dass du das wieder rückgängig machen kannst und frische Energie von irgendwo herkommt.
Es ist zu einem hohen Prozentsatz möglich, dass sich an deinem niedrigen energetischen Level nichts mehr ändert, weil unser Energiehaushalt eben anders funktioniert, als ein Stromschalter. Da kannst du das Licht an- und ausknipsen. Das geht bei einem Energiespeicher nicht, bei dem über längere Zeit mehr entnommen als zugeführt worden ist.
Und ganz wichtig: da kann dir auch ein Arzt oder Therapeut nichts anderes sagen, geschweige denn helfen, denn dafür gibt es kein Patentrezept.
Und deshalb ist der menschliche Energiehaushalt ein gaaaaanz wichtiges Thema.
In meiner Berufspraxis erfahre ich viele Menschen, die Symptome der Überbelastung zwar ganz deutlich spüren, doch meist nicht ernst genug nehmen und einfach in der gewohnten Weise weitermachen. Sie denken oft, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Phase handelt, diese bald vorbeigeht und eine ruhigere Phase folgt und sich dann von selbst alles wieder reguliert. Fatal!
Einige Betroffene haben zunächst ihre Symptome wie zum Beispiel häufige Kopf- und Magenschmerzen, nervöse Verdauungsbeschwerden, Schlafprobleme usw. als Einzelsymptome angesehen und sich irgendwelche Sprays und Tabletten oder Pillen besorgt, doch wirklich und auf Dauer geholfen haben sie nicht. Warum? Weil sie in die falsche Richtung gegangen sind. Sie haben Symptome "behandelt", nicht die Ursache. Und das machen wir ja ganz oft, wenn wir die Ursache nicht kennen oder auch nicht wahrhaben wollen. Und wenn man es mal genau betrachtet ist unser Gesundheitssystem auch überwiegend auf die Symptombekämpfung ausgelegt oder?
Den Energiehaushalt kannst du dir vorstellen wie eine rechargeable Batterie, also eine wiederaufladbare und mehrfach zu gebrauchende Batterie, wir sagen Akku dazu. Und wir alle haben Akkus in Betrieb zum Beispiel in Handys, in Laptops, in Taschenlampen, Digitalkameras und vielen anderen Geräten und neuerdings eben auch in Elektroautos.
Die lange Lebensdauer von Akkus hängt von der richtigen Handhabung ab. Akkus solltest du aufladen, wenn noch eine gewisse Restmenge an Energie bzw. Strom vorhanden ist. Dann, wenn der Akku anzeigt, wenn du ihn wieder aufladen solltest. Das kennst du, wenn auf deinem Smartphone eine Meldung kommt, dass du jetzt besser ans Stromnetz anschließen solltest. Das machst du dann doch auch, wenn eine Steckdose in der Nähe ist oder?
Und an dem Punkt bist du jetzt - aber eben mit Körper und Geist. Du solltest UNBEDINGT JETZT aufladen und nicht länger damit warten, um einen Burnout zu verhindern!
Wenn du einen Akku komplett entladen lässt beschädigt das seine Speicherkapazität und verkürzt das seine Lebenszeit deutlich und genauso ist es auch bei dir. Unser menschlicher Organismus ist vergleichbar, die Energie, die wir haben entlädt sich jeden Tag selbst, ich spreche hier - genauso wie beim Akku - von einer Selbstentladung. Also auch wenn du nicht telefonierst, dir gespeicherte Fotos anschaust oder eine Nachricht per whatsapp schreibst verbrauchst du den Strom deines Smartphones, langsamer als wenn du etwas machst, aber du verbrauchst ihn. Das ist ganz natürlich. Und auch dein Organismus hat eine ganz normale durchschnittliche Selbstentladung, doch darüber hinaus verbrauchst du zusätzlich noch kräftezehrend Energie durch tägliche Belastung, viele Aufgaben, Druck, Hektik usw. also kurz durch Alltagsstress. Das allein ist noch nicht gesundheitsschädlich, wenn du dagegen was tust. Aber halt nur dann.
In diesem Blogbeitrag geht es darum, wie du Burnout im Vorfeld vermeiden kannst. Dabei stell ich dir verschiedene Maßnahmen vor und wie du diese in den Alltag integrieren kannst.. Dazu gehören beispielsweise regelmäßige Pausen, Sport und Entspannungs- übungen sowie eine gesunde Work-Life-Balance.
Eine Geschichte zum Thema Erschöpfung
Die Geschichte finde ich sehr bezeichnend und deswegen möcht ich sie an dieser Stelle erzählen. Ein westlicher Forscher durchforstet den Dschungel. Er hat ein Ziel, dass er unbedingt und mit hohem Tempo und großer Kraftanstrengung erreichen will. Einen geheimnisvollen Ort, den er entdecken will.
Der Forscher treibt die einheimischen Träger an, schneller und schneller vorwärts zu gehen. Bei der nächsten Rast jedoch setzen sich die Träger an einer Stelle nieder und verharren dort. Der Forscher will sie antreiben, weiter zu gehen, doch sie weigern sich vehement.
Auf die Frage, warum denn die Träger nicht weitergehen wollen antwortet ihr Sprecher: "Unsere Körper sind hier, aber unsere Seelen müssen erst noch folgen. Darauf warten wir!"
- aus einer Fabel - Das - finde ich - zeigt sehr gut, auf was es ankommt und was uns in unserer digitalen Welt von Dauerbeschallung, ständiger Verfügbarkeit und Konsumlust oft verloren gegangen ist. Das Gespür für die eigenen Bedürfnisse, die Signale von Körper und Geist, die Unterscheidung dessen, was wir wirklich brauchen und was weg kann. Stattdessen hör ich oft, dass Menschen wie die Schäfchen mit dem Strom schwimmen, ihre Bedürfnisse ignorieren, weil sie - vermeintlich - mit anderen mithalten wollen und nicht wenige haben in ihrem Kopf verankert, dass es schwach ist, auf die Bremse zu treten und sich aus dem - auch selbstgemachten hustle - zu verabschieden. Und genau das sind die Burnout Kandidaten von morgen. Leider! Deswegen kann ich nicht oft genug appellieren: Es ist dein Körper, dein Geist, deine Seele und deine Gesundheit. Deine Verantwortung, ob du aktiv dagegen steuerst oder eben passiv alles so hinnimmst, wie es im Moment ist.
Burnout - Was ist das eigentlich?
Der Begriff bedeutet "ausbrennen" hat seinen Ursprung in der Kernenergie. Dort ist mit mit ausbrennen das durchbrennen von Brennstoffelementen durch Überhitzung gemeint. Auf den Menschen übertragen bedeutet das also eine Überhitzung des Organismus, der zu einer ernsthaften Gefahr für Leib und Seele führt und zu einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit führen kann.
Burn-out geht mit emotionaler Erschöpfung, einem Gefühl von Überforderung sowie reduzierter Leistungszufriedenheit einher. Wikipedia beschreibt das hier sehr ausführlich.
Es gibt über 130 Symptome, die auf einen Burnout hindeuten. Es würde zu weit führen, hier alle aufzuzählen. Ich möchte es nur erwähnen, um zu zeigen, wie schwierig es auch ist, einen Burnout zu diagnostizieren. Ja man hört sogar von einigen Prominenten, bei denen ein Burnout nicht erkannt und stattdessen in die völlig falsche Richtung behandelt wurde, mit zum Teil fatalen Folgen von Medikamentenabhängigkeit. Und das obwohl diese Menschen doch ganz sicher Privatpatienten sind, die Kosten von medizinischer Betreuung/Beratung/Behandlung kein Thema sind, so dass sie sich die besten Ärzte der Republik aussuchen können.
So hat Carsten Maschmeyer, ein deutscher Finanzunternehmer vor einiger Zeit öffentlich gemacht, dass er wegen seiner Schlafstörungen seinen Arzt aufgesucht hat, der ihm Beruhigungs- und Schlafmittel verschrieb, einen Burnout nicht erkannte. Die Schlafstörungen waren aber Teil eines Burnout, das hat er erst viel später erkannt. Da war er aber bereits von den Medikamenten abhängig. Heißt auch wieder, man hat lediglich die Symptome behandelt, aber nicht das ganze Bild im Zusammenhang betrachtet, um auf die Ursache schließen zu können. Dabei hätte es Hinweise gegeben, denn Herr Maschmeyer sagte selbst, er hat in der Zeit sehr viel gearbeitet, sich kaum eine Pause gegönnt, kam abends einfach nicht mehr zur Ruhe und in den Schlaf und am nächsten Morgen natürlich nicht in die Gänge, weil er so müde und erschöpft war. Nun muss man natürlich dazu sagen, dass ich mich einige Zeit intensiv mit Schlafproblemen/Schlafstörungen beschäftigt habe, weil auch hier ein zu hohes Stresslevel und zu viele Stresshormone im Blut die Ursache sind. Das hätte man zuerst angehen müssen. Heute ist Herr Maschmeyer schlauer und weiß, was er zu tun hat, um sich auch mal zurückzunehmen, Pausen zu machen und für Ausgleich zu sorgen, damit sein Organismus im Gleichgewicht bleibt und nicht mehr im Dauerbetrieb "auf Vollgas" funktionieren muss, bis es kollabiert.
Einige mögliche Symptome nenne ich im nächsten Absatz. Doch eine kurze Definition von mir, um zu verstehen, wie es zu einem Burnout kommen kann und was vor sich geht:
Burnout ist letztlich das Ergebnis eines - möglicherweise über Monate und Jahre gehenden Prozesses, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Energieabgabe größer ist als die Energiezufuhr. Und in Kurzform: Ein Burnout ist ein Infarkt der Seele!
Früher war Burnout ein Spezialthema für bestimmte - mehr gefährdete - Berufe
Noch in den 80iger Jahren war Burnout ein Spezialthema, dass nur wenige Berufsgruppen betroffen hat.
Damals wurden hauptsächlich helfende Berufe wie Krankenschwestern oder Pfleger als Risikogruppen eingestuft, hier spricht man vom sogenannten „Helfer-Syndrom."
Fragt man diese Gruppe sagen sie häufig: "Ich möchte etwas mit/für den Menschen tun". Bei diesen Menschen ist dieses Bedürfnis zu helfen so stark, dass ihre eigenen Bedürfnisse deswegen in den Hintergrund treten und fast gar nicht mehr wahrgenommen werden.
Menschen in helfenden Berufen haben oft hohe Ideale und Erwartungen an sich selbst, ihnen ist die Rückmeldung und Wertschätzung ihrer Arbeit sehr wichtig und meist auch, was andere über sie denken. Daher sind sie meist bereit, dauerhaft über ihre eigenen Grenzen hinauszugehen.
Für viele sozial engagierte werden die Menschen in ihrem Umfeld zu "Hauptenergiequellen". Doch bei ungünstigem Arbeitsklima, bei Konflikten oder wenn die erwartete Anerkennung und Wertschätzung ausbleibt entsteht schnell ein Energiedefizit. Dazu kommt noch, dass Menschen in sozialen Berufen oft einem hohen Druck ausgesetzt sind, dem aber knappe Ressourcen gegenüberstehen, wie beispielsweise fehlendes Personal, zu niedriges Gehalt, mangelnde Leistungen und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten.
Dies zusammen mit einer hohen emotionalen Bindung an Patienten und deren Schicksale kann zu dauerhafte schwerer Frustration führen, ein Gefühl der Hilflosigkeit und ein Ausgeliefertsein der Situation macht sich breit.
Heute ist es jedoch anders und Burnout geht quer durch alle Schichten und Berufsgruppen, von der Hausfrau zum Firmenboss zum Arbeitslosen. Mittlerweile soll fast jeder2. Lehrer in Deutschland betroffen sein.
Burnout ist leider gesellschaftsfähig geworden und als moderne Gesellschaftskrankheit etabliert.
Ein Irrglaube: Menschen wären geschützt, die sagen, sie hätten ihr Hobby zum Beruf gemacht und wären deshalb nicht Burnout gefährdet
Ich hör Menschen wirklich sehr oft sagen: "Mich betrifft das nicht, ich mach meinen Job richtig gerne. Im Grunde ist es mein Hobby, dass ich zum Beruf gemacht habe und hab Spaß dabei."
Klar, kann gut sein. Ist jedem vergönnt, aber auch das schützt dich nicht in den Burnout zu rutschen, wenn dein Energiehaushalt nicht ausgewogen ist. Denn da spielen andere Faktoren eine Rolle wie zum Beispiel
übertriebener Ehrgeiz
Perfektionsstreben
der Anreiz sich ständig beweisen zu müssen und
die eigene Definition, die überwiegend über den Leistungsgedanken stattfindet
nicht Nein- Sagen können
ständig über die eigenen Grenzen gehen
um nur einige zu nennen
Bei Fach- und Führungskräften mutiert dann auch mitunter der Wille zum Erfolg zum Erfolgszwang, denn Erfolg ist relativ und heutzutage sehr kurzlebig. So sind erreichte Erfolge oftmals nur Zwischenstationen und die Anforderungen werden danach erhöht, um noch mehr zu erreichen.
So bleibt auch die Zufriedenheit auf der Strecke, denn das Ziel ist eigentlich nie dauerhaft erreicht, das Unternehmensergebnis lässt sich immer steigern. Auch spielt hier die Rivalität eine Rolle und das Revier bzw. den Posten, den es zu verteidigen gilt. Denn wer heute erfolgreich ist, kann morgen schon weg sein, wenn die Erfolge ausbleiben. Eine Abgrenzung von Berufs- und Privatleben ist notwendig.
Auch Führungskräfte und Unternehmer sollten, wenn gleich es manchmal schwer umsetzbar erscheint, bestmöglich Beruf und Privatleben trennen. Also versuchen, nicht berufliche Probleme ständig mit ins Privatleben nehmen und auch nicht permanent erreichbar sein, heißt sich abgrenzen und in der Freizeit bestmöglich „los zu lassen“. Aber gerade Führungskräften und Unternehmern fällt das Loslassen erfahrungsgemäß schwer, da es gilt Kontrolle abzugeben. Stattdessen tragen sie ihre Verantwortung, ihre Ideen, Pläne, aber auch Sorgen ständig mit sich herum. Ganz klar, dass es da keine wirkliche Ruhe im Kopf gibt und kein abschalten. Unter diesen Bedingungen gestaltet sich Regeneration immer schwieriger. Leistungsorientierte Menschen, die ursprünglich „Feuer und Flamme“ waren für ihren Beruf, mit hohen Zielen und einer gehörigen Portion Motivation laufen so Gefahr über lange Zeit das richtige Maß zu verfehlen und deshalb kann aus Leidenschaft schnell Erschöpfung werden. Grade Leidenschaft für den Beruf ist oft DER Faktor. Die Betroffenen sind "Feuer und Flamme" für ihren Beruf und hatten eine hohe Zielsetzung, Motivation und Einsatzbereitschaft, die sie an ihre persönliche Grenzen bringt. So sind sehr häufig Führungskräfte in der Wirtschaft, aber auch Menschen in sozialen Berufen.
Was passiert, wenn du einen Burnout verschleppst?
Viele der betroffenen Menschen handeln nicht, obwohl sie die Bedrohung durchaus spüren. Sie verbinden dies aber oft mit einem Gefühl des persönlichen Scheiterns, da in unserer Gesellschaft Erschöpfung ein Tabu-Thema ist. Man kann sich in einer Welt, die von "Schönheit", "Fitness", "Leistungsfähigkeit", "Jugendlichkeit", "Erfolg" und "just-in-time" eine Erschöpfung praktisch nicht mehr leisten und verschiebt Ruhe und Ausgleich ins hohe Alter und in die Rente. Ja müde dürfen wir sein, abends nach einem anstrengenden Tag und im familiären Kontext. Aber etwas partout nicht schaffen oder gar zu scheitern das kommt für viele nicht in Frage. Und so leisten wir mitunter mehr, als wir können. Und das nicht nur ab und zu, sondern dauerhaft, solange bis unsere Batterien leer sind. Wer möchte angesichts der angestrebten Bilder, die uns ständig vorgesetzt werden von fitten Männern und schönen Frauen mit ihren Erfolgserlebnissen schon zugeben, dass er von davon weit entfernt ist?
Noch schwieriger wird es dann, sich das vor einem Dritten, einem Berater, einzugestehen, ausführlich über sehr Persönliches zu berichten und Fragen zuzulassen.
Und das ist wohl auch der Grund, warum Menschen zurückschrecken, sich Hilfe zu holen, obwohl sie schon längst erkannt haben, dass sie auf einen Burnout zusteuern.
Was sind die Ursachen für einen Burnout?
Es gibt 2 Erklärungsversuche für das Burnout-Syndrom, der erste Versuch nimmt äußere Faktoren in den Blick, der zweite innere Faktoren (die persönliche Disposition). Beide Modelle für sich greifen jedoch zu kurz.
Wie bei fast allen anderen psychischen Störungen ist auch beim Burnout von einer Entstehungsgeschichte auszugehen, die mehrere Faktoren impliziert. Es gibt also nicht DEN EINEN Grund, der Burnout auslöst.
Äußere Faktoren eines Burnout können sein:
Stress, zu hohe Arbeitsbelastung, zu hohe Anforderung, ständige Konfrontation mit Problemen auf einem hohen Level, systemisch schwierige Konstellationen wie Teamkonfliktee, Mobbing oder familiäre Konflikte, mangelnde Ressourcen wie Personal, ideele Unterstützung oder Finanzmittel, wenig positives Feedback und Anerkennung bzw. schlechte Bezahlung mit der Botschaft: Deine Arbeit ist nicht viel wert! Macht- und Kompetenzgerangel, Unklare und unrealistische Zielvorstellungen, keine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben, ständige Verfügbarkeit, wenig Entscheidungsspielraum, Problematische Arbeitsorganisation, hinderliche Rahmenbedingungen, lähmende Prozesse statt Arbeitserleichterung, Überforderung durch zu komplexe Aufgaben, Unübersichtlichkeit, Angst vor Arbeitsplatzverlust
Innere Faktoren können sein:
Hohe Ideale, Angst vor Kritik, Angst vor materiellem Absturz, Angst es nicht zu schaffen, Perfektionismus, Erwartung an sich erfolgreich zu sein, Versagensangst, die Unfähigkeit Grenzen zu ziehen (Nein, zu sagen), Die Angst vor Ablehnung, Eigene Muss-Anforderung, Angst das Gesicht zu verlieren, als Verlierer da zu stehen, Sehnsucht nach Anerkennung und Wertschätzung
Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
Je mehr die äußeren Umstände und die innere Disposition in einer gesunden Balance sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit an einem Burnout zu erkranken. Sind dagegen die äußeren Umstände kritisch und treffen auf schwierige innere Faktoren, nimmt die Gefahr entsprechend zu.
Was sind erste Anzeichen eines Burnout Syndroms?
In dieser Phase engagieren sich Betroffene vermehrt für ihre Ziele, arbeiten viele Stunden, missachten ihre persönlichen Bedürfnisse und vernachlässigen Pausen und Auszeiten, leiden unter Konzentrationsschwäche und Energiemangel und schränken zunehmen ihre sozialen Kontakte ein. Sie sind chronisch erschöpft und müde und ziehen sich nach und nach in sich zurück. Dadurch entsteht eine negative Spirale, denn durch den Rückzug fehlen immer mehr die Kontakte und die Selbstbestätigung von außen. Versagensängste, eine negative Einstellung zur Arbeit und Schuldgefühle führen zur Flucht in Alkohol, Medikament und Drogen, um scheinbar mit der Situation besser klar zu kommen.
Dadurch beginnt ein Teufelskreis und ein weiteres Abrutschen, denn so können wichtige Ziele nicht mehr erreicht werden. Die Betroffenen sind zunehmend unmotiviert und unorganisiert, ihr Engagement lässt drastisch nach und sie machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Sie tun sich schwer damit, Entscheidungen zu treffen, was insbesondere für Führungskräfte fatal ist.
Negative Gedanken und Gefühle wie Selbstmitleid, Verzweiflung, Gleichgültigkeit können auftreten und psychosomatische Störungen wie Kopf- und Magenschmerzen, Verspannungen, Verdauungsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen bis hin zu Herzkrankheiten.
Wie sehen Burnout Symptome aus?
Körperliche Symptome:
Trockener Mund, Tinnitus, Schlafstörungen, Albträume, Chronische Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Schwitzen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Schwindelanfälle, Kloß oder Frosch im Hals, Atembeschwerden, Erhöhte Pulsfrequenz/erhöhter Blutdruck, Häufiger Kopfschmerz/Migräne, Vermehrter Zugriff auf Aufputschmittel (Koffein, Nikotin, Alkohol), Müdigkeit, Erschöpfung, Schwäche, Energiemangel, sexuelle Probleme, mangelnde Lust, Kieferprobleme/Zähneknirschen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abnahme der Reaktionsfähigkeit und dadurch erhöhte Unfallgefahr!
Emotionale Symptome:
Negativeinstellung, Sozialer Rückzug, Zynismus, Sarkasmus, Gefühl der Leere, Flucht- und Suizidgedanken, Angst und Unsicherheit, Depressive Reaktionen, Verlust von Idealismus, Frustration, De-Illusionierung, Neigung zum Weinen, Aggressives Verhalten, latentes Misstrauen, paranoide Vorstellungen, vermindertes Einfühlungsvermögen, Gleichgültigkeit, Apathie, mechanisches Funktionieren, Gefühl der Hilflosigkeit und der Ohnmacht, Niedergeschlagenheit, Entmutigung, Wut und Aggressivität, Veränderung des Selbstwertgefühls
Soziale Symptome:
Übersteigerte Reaktionen, Ehe- und Familienprobleme, Unlust Menschen zu begegnen, Häufigere Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Verringerte Konfliktfähigkeit, weniger Belastbarkeit, Isolierung und Rückzug, Empfinden sozialer Kontakt als Belastung
Intellektuelle Symptome:
Konzentrationsstörungen, Unproduktivität, Gedächtnissschwäche, Gefühl der Überforderung, Mangelnde Fähigkeit sich auf Neues einzulassen, Schwarz-Weiß-Denken, Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen, Einbuße an Phantasie und Flexibilität, Schwierigkeiten der Merkfähigkeit und Wortfindungsstörungen, Denkblockaden und Gedächtnisstörungen, Scheuklappeneffekt durch eingeschränkte Wahrnehmung.
Du siehst die Symptome können sehr vielfältig sein und es gibt mehrere Phasen eines Burnout. Doch auch das Erkennen einer Phase eines Burnout ist schwierig. Ich rate dir deshalb dazu, wenn etwas auf dieser Liste auf dich zutrifft, dann such das Gespräch, um klarer zu sehen. Du kannst dir hier ein kostenfreies 30- Minuten- Analysetelefonat mit mir buchen und weißt anschließend, wie gefährdet du bist. Das ist bei mir ein Ampelsystem, da gibt es grün für "alles in Ordnung, unbedenklich" oder gelb für "Aufpassen und aktiv werden" und rot für "höchste Eisenbahn, Sofortmaßnahmen treffen". Und dann gibt es natürlich aber auch Menschen, die sich bei mir melden und denen ich nicht mehr helfen kann, weil sie bereits zu weit im Burnout stecken und eine Betreuung brauchen, die ich nicht leisten kann, weil man in Deutschland zu recht dafür eine Heilerlaubnis braucht. Das heißt, dafür wär dann ein Arzt zuständig mit ungewissem Ausgang.
Die Burnout Phasen
Ich hab dir ja im vorherigen Abschnitt schon erklärt, dass es unterschiedliche Phasen von Burnout gibt. Man kann den Verlauf grob zuordnen, er ist aber nicht in Stein gemeißelt und kann auch abweichen. Phase 1: Idealistische Begeisterung + Einsatz über das normale Maß hinaus mit dem Wunsch/Zwang, sich zu beweisen
Phase 2: Verstärkter Einsatz und Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
Phase 3: Beginnende Distanzierung
Phase 4: Verleugnung, Emotionalisierung und erste Verhaltensänderung
Phase 5: Abbau und desinteressierte Gleichgültigkeit
Phase 6: Depersonalisation und innere Leere
Phase 7: Körperliche Symptome
Phase 8: In der Tiefe der Burnout-Spirale
Eine Burnout Erschöpfung kommt schleichend und unauffällig und verläuft in verschiedenen Phasen. Das heißt, entgegen der landläufigen Meinung gibt es hier also nicht nur schwarz und weiß, man ist "drin" oder "draußen", sondern womöglich in einer der Schattierungen eines Burnout, nämlich in einer der Phasen.
Das darf nicht unterschätzt werden. In der Literatur dazu finden sich unterschiedliche Modelle, die bis zu 12 Phasen beschreiben, darüber ist man sich also noch nicht einig. Festgestellt werden kann aber, dass der Prozess in der Form einer Abwärtsspirale verläuft. Ziel ist es natürlich, die Abwärtsspirale zu stoppen.
Die 1. Herausforderung dabei ist, erstmal zu erkennen, an welchem Punkt des Abwärtsstrudels sich der Mensch befindet, man ihn also "abholen" muss, da in diesem fortwährenden Prozess nicht jede Phase unbedingt durchlaufen werden muss.
Wie sieht die Burnout Diagnose aus?
Erschwert wird die Diagnose Burnout durch die Nähe zur Depression und zum Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS). Das CFS geht mit einer chronischen Erschöpfung einher. Nach letzten Erkenntnissen wird dort allerdings ein Virus als Auslöser der Krankheit vermutet.
Hinzu kommen die bereits erwähnten etwa 130 verschiedenen Symptome, die gemeinsam oder getrennt, mehr oder weniger stark oder schwach auftreten können.
Im "Klinischen Wörterbuch" wird der Burnout beschrieben als "Zustand emotionaler Erschöpfung, reduzierter Leistungsfähigkeit und eventuell Depersonalisation infolge einer Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität bei Personen, die Arbeit mit oder am Menschen ausführen.
Meine klare Expertenmeinung zum Thema Burnout
Ich finde es teils fahrlässig, wenn es Profile auf Social Media gibt, die einem Leser vermitteln, dass man den Weg aus einem Burnout problemlos selbst gehen kann so a la "Mein Weg aus dem Burnout". Es mag sein, dass es diese Fälle gibt, doch ehrlich gesagt, ich bezweifle, ob das dann tatsächlich ein Burnout gewesen ist und es ist nicht so, dass du dir ein paar Tipps aus dem Internet googeln kannst und danach weißt du - ohne professionelle Hilfe - genau, was, wann und wie getan werden kann. Das ist brandgefährlich!
Man muss auch nicht selbst einen Burnout gehabt haben, um helfen zu können. Es gehört jedoch die notwendige Fachkenntnis dazu. Ein Arzt muss ja auch nicht alle Krankheiten selbst schon gehabt haben, bevor er dir helfen kann.
Es stört mich auch, wenn der Begriff "Burnout" zu leichtfertig benutzt wird und es den Eindruck macht als wäre das eine Modeerscheinung. Manche Leute benutzen das Wort geradezu inflationär, weil sie einmal überlastet sind. Eine Überlastung für eine gewisse Phase macht noch keinen Burnout. Doch das führt dazu, dass die ernsthafte Erkrankung - und das ist sie - nicht mehr ernst genommen wird. ACHTUNG!
Ich selbst schreibe hier aus meiner Funktion als Burnout- Präventionsberaterin. Heißt, ich behandle oder heile nicht. Ich kann dir helfen, wenn du gefährdet bist oder "noch" gesund einige Symptome hast, aber noch nicht im Burnout bist.
Und zur Beurteilung, wie weit du fortgeschritten bist gibt es mein Analysegespräch, absolut erforderlich. Leider muss ich auch regelmäßig in oder nach diesem Gespräch Kunden abweisen, weil es für eine Prävention bereits zu spät ist und sie sich an einen Therapeuten oder Arzt wenden müssen.
Zusammenfassung:
Ich fasse dir hier nochmal die 3 wichtigsten Punkte zusammen, wie du dich vor Burnout schützen kannst.
❇️ Der wichtigste Punkt von allen, um erfolgreich Burnout zu vermeiden ist, rechtzeitig anfangen Gegenmaßnahmen zu ergreifen!
Ich hab dir das oben schon erklärt, der Zeitfaktor ist ein ganz wichtiger. Zu denken, es reicht zu einem Arzt zu gehen, wenn es soweit ist, ist ein riesiger Irrglaube! Denn es kommt ein Punkt, an dem es zu spät ist, die Kraft auf Dauer verschwindet und es gibt keinen Knopf, den man dann drücken könnte. Den Knopf hat auch kein Arzt. Dann greifen Regenerationsversucht nicht mehr richtig. Ich kenne viele Fälle, bei denen Burnout Betroffene dauerhaft arbeitsunfähig wurden.
❇️ Betreibe effektives Stressmanagement (Hinweis: Gibt's bei mir 😉)
❇️Such dir beizeiten professionelle Unterstützung, die dir zeigt, wie's geht. (Hinweis: Gibt's auch bei mir.😉 Ich kann es dir nur anbieten, machen musst aber du das). Du kannst dir hier auch mein Angebot anschauen . Aber natürlich gibt es darüber hinaus auch eine längerfristige Unterstützung/Betreuung und ein individuelles Angebot dafür.
Hier kannst du dir ein kostenfreies 45- Minuten Analysetelefonat mit mir buchen. Danach siehst du klarer, was du genau brauchst, um einen drohenden Burnout noch zu vermeiden.
Das könnte dich auch noch interessieren: Mein Angebot: In 90 Minuten machen wir zusammen online einen Burnout- Test. Du bekommst im Anschluss deine Auswertung und die Sofortmaßnahmen von mir. Ich plane im Herbst 2024 (wahrscheinlich ab Mitte Oktober) einen 6-wöchigen online Burnout Kurs. Wenn du Interesse daran hast, kannst du dich unverbindlich auf die Warteliste eintragen, so dass du die Info und die Anmeldung nicht verpasst. Dazu schreibst du mir hier mit dem Stichwort: "Warteliste Burnout Kurs".
Ich wusste nicht, dass es soviel zu wissen gibt über Burnout. Also wer es jetzt noch nicht verstanden hat, dem kann man vermutlich auch nicht mehr helfen.
Wer sich mal richtig informieren möchte ist hier sicher richtig. Und auch, wer Hilfe oder Unterstützung sucht. 🙌Danke Gruß
Katja