Stresskompetenz: Was ist "Selbstwahrnehmung" - und wofür brauchst du sie?
- Silvia Gunsilius

- 6. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Okt.
Dein innerer Kompass: Wie Selbstwahrnehmung deine Entscheidungen und dein Energiemanagement steuert
Dauerhaft Top-Leistung bringen? Ja, das geht, aber eben nur unter bestimmten Voraussetzungen und wenn wir unser menschliches System, unseren Organismus und unsere Bedürfnisse nicht dauerhaft ignorieren.
Selbstwahrnehmung ist dabei ein Schlüssel, um das eigene System zu verstehen und hoffentlich auch darauf zu hören.😉
Denn viel zu oft tun wir das leider nicht. Wir übertünchen unsere eigene Wahrnehmung mit allgemeinen Floskeln wie: "bei den anderen funktioniert es ja auch", "ach, und hat nicht neulich jemand auf LinkedIn geschrieben, er brauche gar keinen Urlaub, denn sein Job wär sein Hobby und alle, die Urlaub oder eine Pause bräuchten wären Weicheier oder eben Leute, die den falschen Job haben?" Bullshit.
Ich hab's schon oft gesagt und in diesem Fall wiederhole ich mich gerne. Es gibt auch bei Menschen, die "angeblich" ihr Hobby zum Beruf gemacht haben keinen automatischen Schutz davor, auszubrennen. Möglicherweise können diese Menschen ihre individuelle Belastung länger mit persönlicher Freude, Genugtuung und Befriedigung ausgleichen aber am Ende erwischt es sie doch. Beispiele solcher Menschen gibt es genügend.
Maschinen haben Sensoren, Prozesse Überwachungssysteme. Und du? Wie gut kennst du dein eigenes System unter Druck?

Es ist einfach eine verpasste Chance, anders kann man es nicht sagen. Oft ignorieren wir die leisen Signale unseres Körpers und Geistes – an Punkten, an denen wir noch relativ leicht das Ruder herumreißen könnten mit fatalen Folgen für Leistung und Gesundheit. Ich wiederhol mich schon wieder - weil's halt so wichtig - ist. In Bezug auf's "ausbrennen" ist der Zeitpunkt essentiell, wann wir Gegenmaßnahmen ergreifen. Leute, der ZEITPUNKT. Überflüssig zu sagen, lieber früh als spät. Und um es noch deutlicher zu sagen: Lieber früh, als zu spät.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist Selbstwahrnehmung? Abgrenzung zu Intuition oder reiner Selbstbeobachtung: Es geht um analytisches Erfassen des eigenen Zustands.
Stärke deine Selbstwahrnehmung Dein Game Changer: Wie Selbstwahrnehmung zu echter Stresskompetenz führt
Was ist Selbstwahrnehmung?
Na jedenfalls weit mehr als nur ein Bauchgefühl im Berufsalltag 😜. Selbstwahrnehmung oder auch Self- Awareness per Definition – die Fähigkeit, eigene Gefühle, Gedanken, Bedürfnisse, Stärken, Schwächen und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verstehen.
Abgrenzung zu Intuition oder reiner Selbstbeobachtung: Es geht um analytisches Erfassen des eigenen Zustands.
Die zwei Dimensionen der Selbstwahrnehmung (nach Tasha Eurich):
Innere Selbstwahrnehmung: Wie gut verstehst du dich selbst? (Werte, Leidenschaften, Ziele, Stärken, Schwächen, Reaktionen).
Äußere Selbstwahrnehmung: Wie nehmen andere dich wahr und wie siehst du dich im Kontext deines Umfelds? (Relevant für Teamarbeit, Führung, Kommunikation).
Der Business Case für Self-Awareness – Warum gerade im Job?
✅ Du triffst bessere Entscheidungen unter Druck.
✅ Du kommunizierst effektivere und löst Konflikte.
✅ Du steigerst deine Produktivität und Leistungsfähigkeit.
✅ Du erkennst Stress und Überlastung frühzeitig.
Dein innerer Sensor: Wie Selbstwahrnehmung Stress & Energielecks aufdeckt
🟩 Verstehe die Sprache deines Körpers:
Frühe Warnsignale von Stress sind: Verspannungen
Kopfschmerzen
Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf
Verdauungsprobleme (die oft ignoriert werden).
🟩 Hinterfrage dein Energiemanagement: Wann bist du wirklich fit?
Wann lässt die Konzentration nach? (Peak-Performance-Zeiten erkennen).
🟩 Identifiziere deine Gedankenmuster: Die Denkschleifen unter Stress: Grübeln, negative Selbstgespräche, Perfektionismus.
🟩 Produktive vs. unproduktive Gedanken:
Was fördert, was blockiert?
🟩 Erkenne deine Emotionale Resonanz:
Was löst Frustration, Ärger, Ungeduld aus?
🟩 Wie reagierst du auf Erfolge oder Misserfolge?
Die Auswirkungen auf Teamdynamik und Führung.
🟩 Analysiere deine Verhaltensweisen:
Prokrastination, Perfektionismus, Delegation – Muster im Arbeitsalltag.
🟩Und schließlich frag dich: Wie beeinflussen deine Reaktionen das Umfeld?
Stärke deine Selbstwahrnehmung
👉 Mach den täglichen "Selbst-Check" und binde Reflexion als Ritual ein. Das kostet täglich nur wenige Minuten (Spoiler: Und die hast du auch), die dir aber eine Menge bringen.
🟩 Stell dir die folgenden Fragen (morgens, mittags und abends) und beantworte sie dir ehrlich (weil wenn du nicht ehrlich bist mit dir selbst, wer dann?)
"Wie geht es mir gerade wirklich?"
"Was brauche ich?"
"Was hat mich heute energetisiert/geschlaucht?" Tipp vor mir: Keine Angst, du brauchst kein Tagebuch führen, aber Notizen solltest du dir schon machen, damit werden nämlich Muster sichtbar und das ist ungeheuer wertvoll, wenn du nicht ständig im Dunkeln tappen möchtest.
👉 Auch wenn du kein Fan von Achtsamkeit bist oder dich damit nicht auskennst. Es ist keine Esoterik, sondern ein reines Fokus- Training)
🟩 Mach Mikropausen: Nur 2-5 Minuten bewusste Pause – mit Fokus auf Atmung und Sinneswahrnehmung.
🟩 Mach bewusste Übergänge: Zwischen Meetings, nach einer Aufgabe – einfach kurz innehalten, Augen zu und wahrnehmen, wie es dir geht oder was auch immer es wahrzunehmen gibt. 😅 🟩 Hol dir aktives Feedback ein (Äußere Selbstwahrnehmung):
Bitte Vertraute Kollegen/Vorgesetzte um spezifisches Feedback
("Wie wirke ich in Situation X?").
🟩 Und nimm Offenheit für Kritik bitte als Wachstumschance!
🟩Analysiere deine Stärken- und Schwächen (periodisch):
Was kann ich gut?
Wo hake es (noch)? (Objektive Bestandsaufnahme).
🟩 Gleiche die aktuellen Jobanforderungen mit deinen Karrierezielen ab.
🟩 Und erfasse eine Woche lang in einem Stress- und Energie- Protokoll, was dir Energie gibt und was sie dir nimmt.
Dein Game Changer: Wie Selbstwahrnehmung zu echter Stresskompetenz führt
💡 Frühes Erkennen bedeutet = Schnelleres Handeln (die berühmte Ehrlichkeit gegenüber dir selbst natürlich vorausgesetzt)
💡 Identifiziere also deine individuellen Stressoren, bevor sie eskalieren.
So kannst du mentale Erschöpfung präventiv verhindern
💡Mit einem besseren Energiemanagement wiederum kannst du:
Ressourcen gezielt einsetzen.
Regenerationsphasen bewusst planen.
💡Wenn du deine Resilienz stärkst, kannst du: Deine Belastbarkeit erhöhen und Rückschläge besser verarbeiten In dynamischen Umfeldern erhöhst du deine Adaptionsfähigkeiten
💡Und du arbeitest gleichzeitig an deiner zielgerichteten persönlichen Entwicklung
Denn du arbeitest dadurch an deinen Schwächen und setzt gezielt deine Stärken ein, das geht ganz automatisch, wenn du dich öfter mit der Thematik beschäftigst. Dadurch ergibt sich fast schon zwangsläufig eine klarer Ausrichtung deiner beruflichen Ziele.
Voilá! Wenn das nicht genug Gründe sind, sich dahinter zu klemmen dann weißt ich auch nicht. 🙃
Fazit:
All das - werde dir bewusst - ist eine Investition in DICH SELBST und deine Gesundheit, deine Fitness und deinen Erfolg - also das Fundament deines nachhaltigen Erfolgs. Und so ist Selbstwahrnehmung, sich darin zu üben und zu verbessern kein "nice-to-have", sondern ein strategischer Vorteil im modernen Berufsleben.
Und es ist dein ganz persönlicher Wettbewerbsvorteil: Denn wer sich selbst kennt, kann sich besser steuern und ist resilienter.
Also fang noch heute an, deinen inneren Kompass zu kalibrieren. Denn du brauchst keine Hilfsmittel dafür, du kannst sofort anfangen.
Dein Erfolg und deine Gesundheit danken es dir! Und falls du Unterstützung brauchst, du weißt ja, wo du mich findest. 😉 Ich bin gern für dich da. Wenn du tiefer einsteigen möchtest und lernen, wie du deine Energie gezielt managst, um einem Burnout vorzubeugen dann schau in meinem Workshop 'Energie tanken – statt ausbrennen' vorbei. Hier geht es zu den Details.



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