Ein praktischer Artikel, in dem es darum gehen soll, wie man den Arbeitsplatz so gestalten kann, dass er nicht unnötigen Stress fördert.
Der Arbeitsplatz hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Produktivität. Viel zu oft wird jedoch der Stressfaktor Arbeitsumfeld unterschätzt. Dabei können bereits kleine Anpassungen in der Bürogestaltung dazu beitragen, den Stresspegel zu senken und die Resilienz zu stärken. In diesem Artikel zeige ich dir sowohl, wie du deinen Arbeitsplatz in fünf einfachen Schritten optimieren kannst, um stressfreier und produktiver zu arbeiten, als auch meine eigenen Erfahrungen in Bezug auf "das-geht-gar-nicht" Arbeitsplatz.
In diesem Artikel teile ich, warum die Gestaltung deines Arbeitsplatzes so wichtig für deinen Stresspegel und deine Resilienz ist und wie du ihn in fünf einfachen Schritten optimieren kannst.Ich weiß natürlich, dass es durch vorhandene Räumlichkeiten bzw. Hierarchien Grenzen gibt, die einer kompletten Umsetzung oft im Weg stehen. Doch auch wenn du nur einen Bruchteil der 5 Schritte umsetzen kannst, hast du doch eine erhebliche Verbesserung bewirkt und das ist ein wichtiger Baustein, denn du verbringst in der Regel eben viel mehr Lebenszeit an deinem Arbeitsplatz als zu Hause.

Inhaltsverzeichnis:
Meine Erfahrungen mit der "das-geht-gar-nicht" Arbeitsplatzgestaltung
Ich selbst habe in meinen langen Jahren im Arbeitsleben einige Male den Arbeitsplatz gewechselt. Das war zum großen Teil der Tatsache geschuldet, dass ich den 2. Bildungsweg gemacht und mich weiterentwickelt hab und auch danach nie wieder aufgehört hab zu Lernen. Ja bei mir könnte man das Lernen schon als Hobby bezeichnen, weil ich das wirklich gerne mache.
Aber zu meinem Naturell gehört eben auch, dass ich nicht nur die Theorie kennen, sondern auch die Praxis können möchte.
Und durch diese Wechsel hab ich eben schon früh gelernt, wie groß die Unterschiede der Arbeitsplatzgestaltung in den Betrieben ist und wie wichtig das auch für mein Wohlbefinden und damit auch für meine Leistungsfähigkeit (das vergessen viele ) ist. Das reicht wirklich vom Katzentisch in der letzten Ecke (lieblos und vergessen) bis zum ergonomisch top ausgestatteten Arbeitsplatz mit Lichtsteuerung und Fenster direkt daneben.
Vor vielen Jahren stand ich vor der Wahl, ein Jobangebot anzunehmen, das meine damaligen beruflichen Kriterien zum größten Teil erfüllte – bis ich das Büro sah. Fensterglas gab es keines, nur künstliches Licht. Für mich war sofort klar: Hier kann ich nicht arbeiten. Das kann ich mir nicht vorstellen. Es wirkte alles sehr beengt wie in einer Abstellkammer. Ich hab das nicht verstanden, denn das Büro nebenan hatte eine ganz breite Fensterfront. Man hätte sich also vielleicht mal überlegen sollen, die Räume anders aufzuteilen. Da die Wände sowieso nicht massiv waren (das hat man gesehen) wäre das nicht so furchtbar viel Aufwand gewesen. Und ich bin übrigens auch kein Fan von Großraumbüros. Hab lange in mehreren gearbeitet.
Bei einem der Arbeitsplätze hab ich das bei Kollegen sogar mal ganz zwanglos angesprochen. Das Gebäude war schon älter und ich hab mich gewundert, da das doch nicht aus einer Zeit stammte, in der man üblicherweise Großraumbüros hatte.
Es hieß, ja ich hätte recht. Das Großraumbüro, in dem jetzt ca. 20 Kollegen saßen, war früher aufgeteilt in 2er bzw 3er Büros. Dann hatte man jedoch die Wände eingerissen, weil man - Achtung - "die Kommunikation" fördern wollte.
Sorry, aber diese Großraumbüro war das beste Beispiel dafür, dass Kommunikation nichts mit Wänden zu tun hat, denn die Leute, die nicht miteinander sprechen wollten, haben das ja trotzdem nicht getan. Dafür wurde man andauernd in seiner Arbeit gestört, weil ja Hinz und Kunz durchgelaufen sind und manche Kollegen einfach nicht wissen, wie man sich bei der Arbeit benimmt. Da hat dann die Kollegin aus dem Einkauf quer über den Raum und extra laut ihrem Bruder, der im Vertrieb war eine Information zugerufen.
Oder einer der Geschäftsführer ist mit Badelatschen - schlapp schlapp schlapp klapp) den Gang entlang geschlappt. Durch die Akkustik eines alten Bauwerks und mit Steinfliesen kam das richtig schön zur Geltung. Mega störend" Also zusammenfassend würd ich sagen, man hatte all die Nachteile eines Großraumbüros, aber keinen Vorteil.
Diese Erfahrung hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, einen Arbeitsplatz zu finden, der nicht nur ergonomisch, sondern auch mental förderlich ist.
By the way: Ich bin ein großer Fan von den Rosenheim Cops. Natürlich ist es unrealistisch morgens einen Mordfall zu haben, der oft am nächsten Tag schon aufgelöst ist. Aber mei, das ist halt Unterhaltung. 😂 Aber jedes Mal, wenn ich Miriam Stockl an ihrem Arbeitsplatz sehe, stellen sich mir die Haare zu Berge. Ihr Computer steht viel zu niedrig und ihren Nacken wäre das ein regulärer Arbeitsplatz möcht ich lieber auch nicht haben.😮

Stress am Arbeitsplatz Ergonomie verbessern – Der physische Aspekt
Ergonomischer Stuhl und Schreibtisch: Ein gut verstellbarer Stuhl und ein höhenverstellbarer Tisch sind unerlässlich, um Rückenbeschwerden und Verspannungen zu vermeiden. Das richtige Sitzen kann den Stress deutlich verringern.
Bildschirmhöhe und -abstand: Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe platziert werden, um Nacken- und Augenbelastungen zu vermeiden. Der ideale Abstand zum Bildschirm ist etwa eine Armlänge.
Tastatur und Maus: Achte darauf, dass Tastatur und Maus in einer natürlichen Position für deine Hände und Arme sind, um Schmerzen in den Handgelenken zu vermeiden.
Beleuchtung: Natürliches Licht fördert das Wohlbefinden, aber auch gute künstliche Beleuchtung ist wichtig. Vermeide grelles, direktes Licht und setze auf indirekte, angenehme Beleuchtung.
Bewegung und Pausen: Achte darauf, regelmäßig aufzustehen und dich zu dehnen. Stehpulte und regelmäßige Bewegungsphasen können helfen, den Körper in Balance zu halten.
Psychologische Gestaltung des Arbeitsplatzes – Der mentale Aspekt
Ordnung und Klarheit: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz sorgt für mehr Klarheit im Kopf und reduziert das Gefühl von Chaos. Halte deinen Schreibtisch frei von unnötigen Ablenkungen. Nur die wichtigsten Dokumente und Tools sollten griffbereit sein.
Persönliche Akzente: Ein paar persönliche Gegenstände wie Fotos, Pflanzen oder inspirierende Zitate können den Arbeitsplatz angenehmer machen und Stress reduzieren. Zu viel Dekoration kann jedoch überladen wirken und ablenken.
Akustik und Geräuschpegel: Wenn du in einem offenen Büro arbeitest, kann Lärm ein großer Stressfaktor sein. Noise-Cancelling-Kopfhörer oder das Einrichten von "stillen" Zonen für konzentrierte Arbeit können helfen.
Farbgestaltung: Farben haben einen starken Einfluss auf unsere Stimmung. Beruhigende Farben wie Blau oder Grün können den Stresspegel senken, während kräftige Farben wie Rot oder Gelb eher anregend wirken.
Luftqualität: Frische Luft und eine angenehme Raumtemperatur sind ebenfalls wichtig, um den Stresslevel zu senken. Ein Luftreiniger oder Pflanzen können die Raumluftqualität verbessern.
Digitale Gestaltung – Der virtuelle Arbeitsplatz
Ordnung auf dem Bildschirm: Ähnlich wie bei deinem physischen Arbeitsplatz ist es auch auf dem Computer wichtig, für Ordnung zu sorgen. Ein überfüllter Desktop und unstrukturierte Ordner können ebenfalls zu Stress führen. Verwende eine klare Ordnerstruktur und setze ein effektives E-Mail-Management ein.
Benachrichtigungen: Ständige Ablenkungen durch Benachrichtigungen (z.B. von E-Mails, sozialen Medien oder anderen Apps) können sehr stressig sein. Stelle Benachrichtigungen gezielt ab und setze klare Zeiten für E-Mail- und Social-Media-Überprüfung.
Digitale Tools: Nutze Tools wie To-Do-Listen-Apps oder Projektmanagement-Software, um den Überblick zu behalten und Stress durch das Gefühl von Überforderung zu vermeiden.
Psychologische Sicherheit und Teamgefühl
Förderung eines positiven Arbeitsumfeldes: Achte darauf, dass der Arbeitsplatz eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und Offenheit fördert. Eine Umgebung, in der du dich sicher und unterstützt fühlst, kann den Stress erheblich reduzieren.
Wertschätzung und Feedback: Eine Kultur des positiven Feedbacks und der Anerkennung kann helfen, Stress abzubauen, da Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit geschätzt wird und sie in ihrer Entwicklung unterstützt werden.
Klare Kommunikation und Erwartungen: Ein Arbeitsplatz, an dem Erwartungen klar kommuniziert werden, reduziert Unsicherheit und den damit verbundenen Stress. Führungskräfte sollten regelmäßige Meetings einplanen, um Ziele und Fortschritte zu besprechen.
Bewegung und Natur – Der erholsame Ausgleich
Zugang zu natürlichem Licht und frischer Luft: Wenn möglich, sollte der Arbeitsplatz Zugang zu Fenstern oder auch nach draußen bieten. Frische Luft und ein Blick ins Grüne können beruhigend wirken.
Regelmäßige Bewegung: Fördere Aktivitäten wie kurze Spaziergänge in der Pause, um den Kopf freizubekommen. Auch kleine Yoga- oder Stretching-Übungen zwischendurch können Wunder wirken. Hier hab ich auch einen Blogartikel geschrieben: Kleine Energiekicks - Einfache und schnelle Übungen für mehr Lebensenergie
Pausenräume: Biete, wenn möglich, einen Raum oder Bereich an, der nicht arbeitsbezogen ist, damit Mitarbeiter sich dort wirklich erholen können.
Fazit
Der Arbeitsplatz – ob physisch oder digital – hat einen enormen Einfluss auf das Stressniveau. Ergonomische Anpassungen sind dabei genauso wichtig wie die psychologische Gestaltung des Umfelds. Ein Arbeitsplatz, der sowohl körperlich als auch mental Entspannung und Unterstützung bietet, kann wesentlich zur Reduzierung von Stress beitragen und das Wohlbefinden fördern.
Noch ein Hinweis: Der Blogartikel findet im Rahmen der 8. Blogdekade von TCS The Content Society statt https://judithpeters.de/the-content-society
Das könnte dich vielleicht auch noch interessieren:
Wie erkenne ich, was mich wirklich stresst?
7 Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du wichtige Entscheidungen unter Stress triffst
Digital Detox für Stressreduktion und mehr Struktur bei der Arbeit
Comments