10-Schritte-Anleitung für weniger Stress, fokussiertes Arbeiten und organisierte Prozesse
Heut ist's ja echt nicht einfach, sich von all den verfügbaren Technologien nicht überwältigen zu lassen.
Andauernde Benachrichtigungen, endlose Social-Media-Feeds und die ständige Erreichbarkeit können dich digital überlasten, jagen dein Stresslevel hoch und du denkst vielleicht, du könntest nichts dagegen machen, aber das stimmt nicht.
Du solltest dich lediglich von der Einstellung verabschieden, dass du was verpassen könntest, wenn du dich ausklinkst.
Und ein Digital Detox kann dir helfen, wieder zu dir selbst zu finden, Stress abzubauen und deine mentale Gesundheit zu stärken.
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du einen erfolgreichen Digital Detox durchführst.

Inhaltsverzeichnis: Bestimme deinen Digital Detox Zeitraum
Bestimme deinen Digital Detox-Zeitraum
Definiere zunächst, wie lange dein Digital Detox dauern soll. Es kann ein Wochenende, eine Woche oder sogar nur ein Tag sein. Wähle einen Zeitraum, der realistisch und machbar ist.
Informiere dein Umfeld
Teile deinen Freunden, Familie und Kollegen mit, dass du einen Digital Detox planst. So verstehen sie, warum du vorübergehend offline bist und können dich unterstützen.
Analysiere deine digitale Nutzung
Mach dir bewusst, welche digitalen Geräte und Plattformen du am häufigsten nutzt. Identifiziere die größten Zeitfresser und überlege, welche davon du während des Detoxs vermeiden möchtest.
Deaktiviere Benachrichtigungen
Schalte alle Benachrichtigungen auf deinem Smartphone und anderen Geräten aus. Das reduziert Ablenkungen und hilft dir, dich besser zu konzentrieren.
Plane alternative Aktivitäten
Überlege dir im Voraus, wie du die gewonnene Zeit nutzen möchtest. Plane Aktivitäten wie Lesen, Spazierengehen, Sport oder kreative Hobbys, die dir Freude bereiten und dich entspannen.
Schaffe digitale Freiräume
Richte bestimmte Bereiche in deinem Zuhause als digitale Freizonen ein. Zum Beispiel könnte dein Schlafzimmer oder Esszimmer ein Ort sein, an dem keine digitalen Geräte erlaubt sind.
Nutze analoge Alternativen
Statt digitaler Kalender, Notizen und To-Do-Listen, nutze analoge Alternativen wie Papierkalender, Notizbücher und physische Listen. Das hilft dir, dich von der Technik zu lösen und kreativer zu arbeiten.
Setze feste Offline-Zeiten
Lege feste Zeiten fest, in denen du offline bleibst. Zum Beispiel kannst du morgens und abends jeweils eine Stunde ohne digitale Geräte verbringen. Das hilft dir, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln.
Reflektiere deinen Fortschritt
Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um über deinen Fortschritt nachzudenken. Wie fühlst du dich ohne ständige digitale Ablenkungen? Welche positiven Veränderungen bemerkst du?
Finde ein gesundes Gleichgewicht
Nach deinem Digital Detox ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Setze dir klare Grenzen für deine digitale Nutzung und integriere regelmäßige Pausen in deinen Alltag.
Wie ich als Stressmanagement Beraterin/Trainerin Digital Detox in meinen Alltag einbaue
Es lässt sich nicht abstreiten, aber meine Praxis, wie ich das heute handhabe stammt aus meiner jahrelangen Tätigkeit im Vertrieb/Export Maschinenbau. Dort ist es sehr sehr hektisch, hat alles mit Logistik und meist sehr komplizierten Dokumenten und Vorgängen zu tun, die man innerhalb kürzester Zeit bearbeiten muss. Also viele Termine, Deadlines und Zeitdruck mit keiner Möglichkeit, etwas in Ruhe und ohne Unterbrechung zu tun. Ich saß damals in einem Großraumbüro und war mit meiner Kollegin gegenüber für die Auftragsabwicklung und den Versand von Maschinen und Ersatzteilen zuständig. Außerdem saßen in diesem Großraumbüro noch die Kollegin der Telefonzentrale und die Kollegen der technischen Beratung, wir waren also 7 Personen, dazu kamen die angrenzenden Büros der Buchhaltung, des Vertriebsleiters, des kaufmännischen Leiters und das des Geschäftsführers. Außer dem Büro von Letzterem hatten alle anderen überwiegend offene Türen. Du kannst dir vielleicht vorstellen, was für ein Geräuschpegel dort herrschte. Wir Frauen vom Vertrieb/Export mussten für unser Aufgabengebiet innerhalb der Arbeitszeiten natürlich immer erreichbar sein für Kunden aus dem In- und Ausland, für Speditionen und selbstverständlich für Kollegen. Aber nicht nur das, wir mussten auch für die Kollegin aus der Telefonzentrale einspringen, wenn sie Urlaub hatte, krank war oder im Haus unterwegs. Ziel war es natürlich, die Gespräche an den Mann oder die Frau zu bringen. So bin ich ganz oft im Haus herumgesprungen, um irgendwelche Ansprechpartner zu finden, wie zum Beispiel den Produktionsleiter, der natürlich ganz oft irgendwo unterwegs war, obwohl ich eigentlich hätte an meinem Arbeitsplatz bleiben sollen, weil ich unfassbar viel auf dem Schreibtisch liegen hatte. Jeder der zum Beispiel was mit dem Begriff "Carnet ATA" was anfangen kann, weiß, es ist ein kompliziertes und umfangreiches Dokument, bei dem man keinen Fehler machen darf. Das ganze wird von der Industrie- und Handelskammer abgestempelt und muss auch beim Zollamt vorgeführt werden. Also wirklich - keine Fehler machen! Die nötige Ruhe, um das konzentriert und sicher auszustellen hab ich trotz alledem nie bekommen, denn unser aller Vorgesetzter konnte es nicht leiden, wenn man körperlich im Büro anwesend war und ein Telefongespräch mal nicht entgegen nahm. Mich hat er sogar mal angeschnauzt, weil ich grade (damals noch mit so einem Dokument an der Schreibmaschine saß, weil es viele verschiedenartige Durchschläge brauchte), also nicht an meinem Arbeitsplatz war, ein Kunde anrief, der auf eine Information von mir wartete und ich mich traute zu meiner Kollegin zu sagen: "Ich hab die Info von der Spedition noch nicht bekommen, sag ihm bitte, ich ruf ihn gleich nachher zurück".
Ja richtig, das bedeutete damals einen Anpfiff, wieso ich nicht selbst ans Telefon gegangen bin. Kann man sich heut vielleicht gar nicht mehr vorstellen oder? Ein Ton war das damals wie bei der Bundeswehr.
Ich hatte also wirklich oft das Gefühl, dass ich extra viel Arbeit aufgehalst bekommen hab unter erschwerten Bedingungen und man interessiert (ich kenne die Person, aber ich nenne sie an der Stelle nicht) schauen wollte, wie lange es dauert, bis ich schlapp mache oder aufgebe. So welchselte meine Kollegin gegenüber auch mehrmals. Aber nein, die Nachfolgerin stand nicht rechtzeitig bereit. So durfte ich für mehrere Wochen 2 Arbeitsplätze bewältigen und im Anschluß auch noch die neue Kollegin einarbeiten. 😕😕😕 Die unfaire Vorgehensweise ist übrigens nicht nur mir aufgefallen und ich war auch nicht die einzige Person, die betroffen war. Was ich damit sagen will ist, dass ich damals keine Möglichkeit hatte, Arbeitsunterbrechungen jeglicher Art zu steuern und mit Fokus und Ruhe konzentriert zu arbeiten.
Und genau deshalb mach ich es heute anders.
Denn obwohl ich selbständig bin, denke ich, dass ich nicht dauernd und ununterbrochen erreichbar sein muss.
Es gibt genug Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Wenn du mir zum Beispiel eine e-mail schreibst oder mir eine Nachricht mit Stichwort auf meinem Anrufbeantworter hinterlässt bekommst du eine Antwort innerhalb von 24 Stunden. Ich schalte tagsüber öfter für einige Zeit auf Flugmodus und nutze die Zeit um ungestört arbeiten zu können oder bin eh unterwegs.
Sonntagsmittags ist mein Handy generell komplett aus, mein nächstes Umfeld weiß das.
Wenn ich Auto fahre ist mein Handy in meiner Handtasche im Fußraum des Beifahrersitzes auf Flumodus. Ich könnte natürlich auch meine vorhandene Freisprechanlage nutzen, tue ich aber nicht.
So schaffe ich mir kleine Ruheinseln, in denen ich mich auf EINE EINZIGE Sache konzentrieren kann. Denn das allseits so umworbene und angestrebte Mulitasking ist ein ganz schlimmer Stressfaktor. Dazu schreib ich noch einen separaten Blogartikel.
Fazit
Ein Digital Detox kann eine transformative Erfahrung sein, die dir hilft, dich von der digitalen Überlastung zu befreien und ein bewussteres Leben, mit weniger Druck und Hektik und einem niedrigeren Stresslevel zu führen.
Indem du diese Schritt-für-Schritt-Anleitung befolgst, kannst du wieder zu dir selbst finden, Stress reduzieren und ein gesünderes Gleichgewicht in deinem digitalen Leben erreichen.
Probier es aus und entdecke die positiven Veränderungen, die ein Digital Detox mit sich bringen kann und kommentiere gerne unter dem Beitrag, was von diesen Schritten du umsetzen willst bzw. schon umgesetzt hast. Ich freu mich auf deinen Kommentar. 🙂
Noch ein Hinweis: Der Blogartikel findet im Rahmen der 8. Blogdekade von TCS The Content Society statt https://judithpeters.de/the-content-society weitere Blogartikel dazu folgen in Kürze.
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Liebe Silvia, lieben Dank für Deine Tipps. Das klingt mega einfach. Ist es ja eigentlich auch, wenn man ehrlich ist. Mein Handy verfällt um 20:00 Uhr gnadenlos in den "nicht stören"-Modus.
Erschreckend, was Du Deiner Zeit im Vertrieb berichtest. Es kommt mir schwer bekannt vor, auch wenn es ein komplett anderer Bereich war. In Agenturen ging es auch immer so zu. Keine Chance auf Pausen, um einfach mal das Hirn zu lüften. Alles Gute, Hilke