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Stressfaktor Perfektionismus - Wenn "gut genug" nie genug ist

Aktualisiert: 22. Apr.

Wie du mit weniger Druck produktiver deine Ziele erreichst

Perfektionismus klingt erst mal positiv – schließlich wollen wir alle unser Bestes geben, oder?


Doch wenn der Wunsch nach Perfektion überhandnimmt, in keinem gesunden Verhältnis mehr ist, kann er zu enormem Stress führen.


Wir setzen uns dann unnötig unter Druck, sind nie zufrieden und verlieren am Ende die Freude an unseren Aufgaben, weil es ja nie unseren Ansprüchen genügt und wir das Gefühl haben, dass wir auf verlorenem Posten kämpfen.


Warum Perfektionismus oft mehr schadet als nützt und welche Gründe noch gegen den eigenen Anspruch perfekt sein zu wollen darüber sprechen wir hier und natürlich auch über die Möglichkeiten und Ansatzpunkte, von überhöhten Eigenerwartungen loszukommen.


Eine Frau, die perfektionistisch Büroklammern in Reihen sortiert und penibel nbeneinander legt




1. Was ist Perfektionismus – und warum stresst er uns?


Perfektionismus bedeutet, extrem hohe Anforderungen an sich selbst zu stellen – oft so hoch, dass sie kaum erfüllbar sind. Das Problem?


  • Selbst kleine Fehler können sich wie ein persönliches Versagen anfühlen.

  • Es entsteht Angst vor Kritik oder Ablehnung.

  • Aufgaben werden nie „fertig“, weil sie immer noch besser sein könnten und weil sie nochmal und nochmal überarbeitet werden müssen

  • Der innere Druck nimmt uns Leichtigkeit und Kreativität.


Doch Perfektion existiert nicht – sie ist eine Illusion. Wer ihr nachjagt, lebt oft in ständiger Anspannung.


2. Gesunder Ehrgeiz vs. Perfektionismus: Der feine Unterschied


Es gibt da einen Unterschied zwischen gesunder Leistungsbereitschaft und krankhaftem Perfektionismus:


💡 Gesunder Ehrgeiz 

✅ Setzt motivierende, aber realistische Ziele

✅ Fehler sind Lernmöglichkeiten

✅ Freude am Fortschritt


🚫 Perfektionismus 

❌ Setzt übertriebene, unrealistische Erwartungen

❌ Fehler sind „Versagen“

❌ Dauerhafte Unzufriedenheit


Siehst du den Unterschied?


Wenn du merkst, dass du dich ständig unter Druck setzt, ist es Zeit, aus dem Perfektions-Modus auszusteigen!


3. Warum Perfektionismus dich ausbremst


Perfektionisten glauben oft, dass sie bessere Ergebnisse erzielen. Doch paradoxerweise ist oft das Gegenteil der Fall!


  • 🛑 Du kommst nicht ins Handeln: Statt einfach anzufangen, analysierst du endlos, weil es „perfekt“ sein muss.

  • ⌛ Du verschwendest Zeit: Immer noch eine Korrektur, noch eine Verbesserung – irgendwann verlierst du dich im Detail und irgendwann hast du auch keine Vorstellung mehr, was du verbessern könntest, aber in deinem Kopf ist der Zwang, da müsst es noch was geben.

  • 😞 Du machst dich selbst fertig: Statt deine Erfolge zu feiern, siehst du nur das, was „noch besser“ hätte sein können.


Hast du schon einmal eine Aufgabe aufgeschoben, weil du Angst hattest, dass sie nicht perfekt wird?


Willkommen im Perfektionismus-Teufelskreis!



Eine Tabelle mit Mentaltraining Affirmationen bei Perfektionismus
Affirmationen aus dem Mentaltraining können dir ebenfalls helfen, weniger perfektionistisch zu sein


4. Wie du Perfektionsdruck loslassen kannst


Hier sind konkrete Strategien, um Perfektionismus abzubauen und stattdessen mit mehr Leichtigkeit zu arbeiten:


✨ 1. Setze dir klare Zeitlimits Arbeite mit Deadlines! Statt endlos zu perfektionieren, setze dir eine konkrete Zeitgrenze – das verhindert „Overthinking“.

💡 Beispiel: Statt eine Präsentation zehnmal zu überarbeiten, leg dir eine maximale Bearbeitungszeit fest.

✨ 2. Erlaube dir, Fehler zu machen Fehler sind keine Rückschläge – sie sind Wachstum! Frage dich: „Was kann ich aus dieser Erfahrung lernen?“ statt „Wie hätte ich es vermeiden können?“

💡 Challenge: Probier eine neue Fähigkeit aus und erwarte NICHT, dass du sofort gut darin bist. An der Stelle möcht ich einfügen, dass ich mich selbst als "Lernfreak" bezeichne. Mein intensives Lernen hat erst nach der Schule angefangen. Nein, was nicht heißen soll, ich war in der Schule schlecht, ganz im Gegenteil. Vielleicht sollt ich auch besser sagen, meine Ambitionen zum Lernen haben dann erst so richtig angefangen bzw. nie aufgehört und so war ich ja Zeit meines Lebens immer damit konfrontiert, wie bekomm ich neuen Lernstoff möglichst rasch intus und dann von einem Anfängerlevel auf ein höheres und gutes Level bzw. auch mit der Frage, welches Level brauch ich überhaupt für das, was ich vorhabe?


Und daher kann ich dir aus meiner langjährigen Erfahrung sagen, wenn du heute etwas machst und wenn du in einem Jahr dasselbe machst, es wird niemals das Gleiche sein. Weil du in der Zwischenzeit neue Erfahrungen, Inspirationen, Sichtweisen gewinnst, die sich auch in deinem Ergebnis bemerkbar machen. Und glaub mir, das betrifft alle Bereiche, es ist egal, um was es genau geht. Ich selbst hab auch schon ein Buch veröffentlicht. Heute, Jahre später würd ich es anders machen. (Pssst..ich überlege grade, wie ich es zeitlich hinkriege, ein neues Buch zu schreiben, aber nicht weitersagen 😂) Ich erzähl dir das, weil ein Buch zu schreiben eine klassische Hürde ist für jemand mit Perfektionismus. Denn da kannst - entgegen zu einer Webseite - nichts mehr ändern. Es steht da eben gedruckt. Und deshalb scheuen so viele davor, ihr Wissen und/oder ihr Denken, niederzuschreiben, was letztendlich schade ist, dass die inneren Schätze nicht mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Ich sehe das ganze Leben als einen Fluß der Veränderung. Wenn du schaust, wie sich unsere Welt verändert verstehst du, was ich meine. Und das ist überall auf der Welt so, egal wie sich das dann äußert. Bei uns in Mitteleuropa kannst du jeden Tag zum Fenster rausschauen und du siehst die Jahreszeiten.


Während ich das grade schreibe sehe ich aus dem Fenster in meinen kleinen Garten und sehe, wie sich die ersten zarten hellgrünen Blättchen zeigen, was mich jedes Jahr an meinen verstorbenen Paps erinnert 😢, der gegangen ist, als die Natur aufgewacht ist. Ein krasser Gegensatz, von Tod und Leben, der jedes Mal schmerzt. Aber soviel zu dem Thema. Was ich dir sagen will, auch wir Menschen können uns vor dieser Veränderung nicht verschließen und verändern uns, auch wenn wir das nicht wollen. Und deshalb wird deine Arbeit im nächsten Jahr anders aussehen als heute und "perfekt" hat nächstes Jahr eine andere Qualität und Bedeutung als heute. Vielleicht hilft dir diese Betrachtungsweise ein Stück weiter.

✨ 3. Nutze die „80%-Regel“ Perfektionisten glauben oft, dass etwas nur „gut“ ist, wenn es 100% perfekt ist. Die Wahrheit? 80% sind oft völlig ausreichend! Die 80%- Regel ist auch als 80/20 Regel oder Pareto- Prinzip bekannt und besagt, dass 80 % der Ergebnisse oft durch 20 % des Aufwands oder der Ressourcen erzielt werden. Hier geb ich dir einige konkrete Beispiele aus beruflichen und privaten Bereichen, die das Prinzip verdeutlichen:


Beruflich:

  1. Projektmanagement:

    • 20 % der Aufgaben in einem Projekt führen zu 80 % des Ergebnisses. Fokussiere dich auf die Schlüsseltätigkeiten, die den größten Einfluss haben.

  2. Kundenbetreuung:

    • 20 % der Kunden generieren 80 % des Umsatzes. Investiere deine Energie in diese Kernkunden, um den Ertrag zu maximieren.

  3. Mitarbeiterleistung:

    • 20 % der Mitarbeiter erledigen 80 % der Arbeit. Unterstütze diese Schlüsselpersonen, um die Produktivität hochzuhalten.

  4. Fehlerbehebung:

    • 20 % der Probleme verursachen 80 % der Fehler oder Verzögerungen. Eine genaue Analyse kann helfen, die größten Hindernisse effizient anzugehen.

  5. Marketing und Vertrieb:

    • 20 % der Werbekanäle oder Kampagnen sorgen für 80 % der Leads. Fokussiere dein Marketing-Budget auf diese besonders effektiven Kanäle.

Privat:

  1. Beziehungen:

    • 20 % deiner sozialen Kontakte tragen zu 80 % deines emotionalen Wohlbefindens bei. Verbringe mehr Zeit mit diesen bedeutenden Menschen.

  2. Aufräumen und Ordnung halten:

    • 20 % der Gegenstände in deinem Zuhause nutzt du zu 80 % der Zeit. Konzentriere dich beim Aufräumen auf die Dinge, die wirklich wichtig sind, und reduziere Überflüssiges.

  3. Freizeitaktivitäten:

    • 20 % deiner Hobbys oder Aktivitäten bringen dir 80 % deiner Entspannung oder Freude. Investiere gezielt Zeit in diese Prioritäten.

  4. Gesundheit und Fitness:

    • 20 % der Übungen oder Gewohnheiten führen zu 80 % der Fitness-Verbesserung. Zum Beispiel können wenige, aber effektive Übungen wie HIIT oder regelmäßiges Spazierengehen einen großen Unterschied machen.

  5. Einkommen und Ausgaben:

    • 20 % der Ausgaben decken oft 80 % deiner Bedürfnisse. Sparen lässt sich gut bei den restlichen 80 % weniger wichtigen Ausgaben.


    Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass du durch die Anwendung des Pareto- Prinzips deinen Fokus auf das Wesentliche legen und deine Zeit und deine Ressourcen sinnvoller nutzen kannst. Und das willst du doch auch oder? Produktiver arbeiten mit weniger Druck und doch zum Ziel kommen.


💡 Tipp: Wenn eine Aufgabe zu 80% fertig ist und funktioniert – veröffentliche sie! Besser umgesetzt als ewig optimiert.

✨ 4. Löse dich von fremden Erwartungen Oft geht Perfektionismus mit der Angst einher, nicht gut genug für andere zu sein. Mach dir bewusst: Du bist nicht für die Erwartungen anderer verantwortlich!

💡 Reflexionsfrage: Was würde ich tun, wenn ich nicht darüber nachdenken müsste, was andere denken?

5. „Gut genug“ ist manchmal perfekt genug!

Was wäre, wenn du dir erlaubst, gut genug zu sein?

👉 Die meisten Erfolge entstehen durch Kontinuität und Lernen, nicht durch Perfektion. 👉 Wenn du ins Handeln kommst, erreichst du mehr als wenn du ewig wartest, bis es „perfekt“ ist. 👉 Menschen schätzen Authentizität mehr als Perfektion.

Also: Lass los! Gib dein Bestes – aber nicht dein Unerreichbares!


Fazit: Weniger Perfektion, mehr Freude und mehr Ziele erreichen!

Wenn du deinen Perfektionismus reduzierst, wirst du feststellen:

✔️ Du arbeitest effizienter.

✔️ Du fühlst dich entspannter.

✔️ Du genießt den Prozess mehr.


Perfektionismus ist nicht gleich Erfolg – Mut zur Unperfektheit führt dich weiter!


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Über mich

Hey, ich bin Silvia Gunsilius, Resilienz- Archtitektin +  Beraterin/Trainerin für Stressmanagement  & Burnout- Prävention. Mein Unternehmen hab ich bereits 2010 berufsbegleitend gegründet.

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